Mittelmeerkrankheiten (MMK)
Mittelmeerkrankheiten (MMK)
Unter Mittelmeerkrankheiten (MMK) versteht man eine Gruppe von Infektionskrankheiten, die vor allem in den Mittelmeerländern verbreitet sind und Hunde betreffen können. Diese Krankheiten werden häufig durch Parasiten, Bakterien oder Viren verursacht und können ernsthafte gesundheitliche Probleme für betroffene Tiere darstellen. Unsere Hunde werden nach ihrer Aufnahme ins Shelter auf MMK getestet und bei Bedarf entsprechend behandelt. Bei Welpen /Junghunden, macht dieser Test bis zum vollendeten ersten Lebensjahr noch keinen Sinn. Ein Test sollte dann entsprechend in Deutschland nachgeholt werden. Übrigens: auch im Urlaub in Südeuropa kann sich Hunde mit MMK anstecken und sollten daher gut vor Parasiten geschützt werden.
Hier sind einige der bekanntesten Mittelmeerkrankheiten bei Hunden:
1. Leishmaniose: Diese durch den Stich von Sandmücken übertragene Krankheit wird durch den Parasiten Leishmania verursacht. Sie kann zu Hautveränderungen, Gewichtsverlust, Anämie und Organversagen führen. Die Symptome können sich über Monate oder Jahre entwickeln.
2. Ehrlichiose: Diese durch Zecken übertragene bakterielle Infektion wird durch Ehrlichia spp. verursacht. Sie kann zu Fieber, Müdigkeit, Blutgerinnungsstörungen und anderen systemischen Symptomen führen.
3. Anaplasmose: Ebenfalls durch Zecken übertragen, wird diese Krankheit durch Anaplasma spp. verursacht. Sie kann ähnliche Symptome wie die Ehrlichiose hervorrufen, darunter Fieber, Gelenkschmerzen und allgemeine Schwäche.
4. Dirofilariose (Herzwurm): Diese durch Mücken übertragene Krankheit wird durch den Herzwurm Dirofilaria immitis verursacht. Die Würmer leben im Herzen und in den Lungenarterien des Hundes und können zu schwerwiegenden Herz- und Lungenerkrankungen führen.
5. Babesiose: Diese durch Zecken übertragene Krankheit wird durch den Parasiten Babesia verursacht. Sie führt zu einer Zerstörung der roten Blutkörperchen, was Anämie, Fieber und Schwäche zur Folge haben kann.
6. Rickettsiose: Diese Gruppe von Krankheiten wird durch Rickettsien verursacht, die ebenfalls durch Zecken übertragen werden. Sie können Fieber, Hautausschläge und andere systemische Symptome hervorrufen.
Die meisten dieser Krankheiten werden mit Antibiotika behandelt und sind gut heilbar.
Leishmaniose gilt nach wie vor als nicht heilbar. „Den Erreger kann man aber relativ gut in Schach halten“, so Dr. Tobias Werner vom Verein Parasitus ex. Damit wirksame Medikamente gezielt eingesetzt werden können, sind regelmäßige Blutkontrollen nötig. Je nach Diagnose gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten und unterschiedliche Wirkstoffe, die eingesetzt werden können. Leishmanistatika hemmen die Vermehrung der Leishmanien, Leishmanizide töten die Erreger ab und Immunmodulatoren beeinflussen das Immunsystem.
Weitere, ausführlichere Informationen zu Mittelmeerkrankheiten finden Sie bei Parasitus Ex e.V. , „ein gemeinnütziger Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Grundlagenforschung rund um das Thema “parasitäre Erkrankungen bei Tieren” zu fördern.“